Das Projekt

 

Lehrveranstaltungen

 

Das Automobil hat in den letzten Jahrzehnten immer komplexere Strukturen angenommen. Daher ist es aus Sicht der Universität wichtig, für Lehrveranstaltungen ein "durchschaubares" Fahrzeug bereitzuhalten.

Auch für Studien- und Diplomarbeiten werden die Studenten dieses Fahrzeug verwenden. Das detaillierte Wissen über das Gesamtfahrzeug ermöglicht das konzentrierte Arbeiten an der speziellen Aufgabenstellung.

Selbst bei Hochschulpraktika findet das Fahrzeug seine Verwendung. Sowohl im Fahrbetrieb zur Erklärung der Mess- und Versuchstechnik, als auch in halb- und voll- virtuellen Einsatz bei Hardware-in-the-loop und MKS Veranstaltungen wird das Experimental Handling Vehicle eingesetzt.

Die Verstellbarkeit des Fahrzeugs dient den Studenten, das trocken erlernte Fachwissen aus den Vorlesungen anzuwenden und am eigenen Leib zu "erfahren".

 

Am Anfang des Projekts wurden einige Zielwerte ausgearbeitet. Bei der Konzeptfindung kamen bereits die ersten virtuellen Entwicklungstools zum Einsatz.

Der Lehrstuhl FTM bietet den Studenten zum einen die Benutzung der Softwaretools an, die auch später in der Industrie vorrausgesetzt werden. Zum anderen finden Lehrveranstaltungen für diese Tools statt, so dass eine Grundqualifikation mit auf den Weg gegeben wird.

Erst der Umgang mit der Software an ein einer speziellen Aufgabenstellung vertieft die Fähigkeiten. Mit Dokumentationen der Studienarbeiten festigt sich auch der theoretische Hintergrund und bildet eine wertvolle Verknüpfung zu einer sinnvollen Verwendung.

Zu den verwendeten Softwaretools gehören unter anderem Catia V5, Simpack, Ansys, Nastran, ADAMS, Matlab/Simulink, HyperWorks, SimDesigner, DIAdem, StarCD, Ramsis und CANalyzer.

Virtuelle Entwicklung

 

Praktische Ausbildung

 

Oft wird die virtuelle Produktentwicklung als Wunderwerkzeug dargestellt. Natürlich hat man riesige Vorteile, jedoch sind dieser Methode auch Grenzen gesetzt. Als Beispiel sei die subjektive Empfindung der Ergonomie augeführt.

Ein beliebter und berechtigter Streitpunkt zwischen Konstrukteuren und Werkstätten ist die Komplexität der Konstruktion ohne Funktionsgewinn. So passiert es, dass die Grundsätze der fertigungsgerechten Konstruktion vernachlässigt werden.

Beim EHV-Projekt sind die Studenten angehalten, ihre Konstruktionen selbst umzusetzen. Mit der lehrstuhleigenen, geduldigen Werkstatt und fachlichen Betreuung werden die Grund-Fähigkeiten der angehenden Ingenieure ausgebaut. Schleichend verbreitet sich somit der Grundsatz "simple is beautiful", der nebenbei unnötige Kosten spart.

Weil bei der handwerklichen Umsetzung oftmals mehrere Hände notwendig sind, helfen sich die Studenten auch untereinander und erfahren somit viel von den funktionalen Zusammenhängen im Gesamtsystem.

Im Lehrplan der Universtät stehen viele fachliche Veranstaltungen für die Studenten bereit. Oftmals stellt diese Vielfalt den Student nach Abschluss seines Vordiploms vor eine große Herausvorderung.

Bei einer späteren Bewerbung werden aber auch auf die sogenannten "Softskills", wie Teamfähigkeit oder lösungsorientiertes Bearbeiten, nicht weniger Wert gelegt wie auf die fachliche Ausbildung.

Diese Fähigkeiten tauchen jedoch nicht explizit im Lehrplan auf. Das EHV-Projekt stützt sich daher auf eine fachlich anspruchsvolle Bearbeitung in intensiver Teamarbeit. Somit wird schleichend auch der gemeinsame Umgang innerhalb des Teams erlernt und wöchentlich in Team-Meetings angewendet.

Teamarbeit

 

Firmenkontakte

 

Da die Studenten beim Aufbau des Fahrzeugs direkt mit Mitarbeitern der Kooperationspartner sprechen, ergeben sich wertvolle fachliche Kontakte auf beiden Seiten. In der Regel werben die Kooperationspartner um die engagierten Studenten des EHV-Teams.

Die Studienarbeiten werden im Normalfall erst Mitte des Studiums begonnen, so dass nach dem Abschluss der Arbeiten das Ende des Studiums greifbar ist. Der Berufseinstieg wird für die Teammitglieder vereinfacht, da sie schon frühzeitig eine Idee vom potentiellen Arbeitgeber bekommen.

Auch von Seiten der Kooperationspartner wird die Gelegenheit genutzt, sich die Teammitglieder für eigene Diplomarbeiten, Praktika oder Stellenausschreibungen zu begutachten.

Das Fahrzeugkonzept basiert auf einer Modulbauweise. An dem entwickelten Rahmen werden die einzelnen Funktionsmodule befestigt und miteinander vernetzt. So wird die Symbiose von Mechanik, Elektrik, Elektronik und Datensystemen veranschaulicht und veränderlich gestaltet.

Der Basisaufbau beruht auf konventionellen Modulen und unterliegt daher keiner Geheimhaltung, so dass problemlos Veröffentlichungen vorgenommen werden können.

Durch die klare Definition der Schnittstellen ist es möglich, einzelne Module mit innovativen Technologien auszustatten und schnell zu ersetzen. Solche Bearbeitungen, die auch in Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern stattfinden, unterliegen der Geheimhaltung. So bleiben nur die vertraulichen Informationen verschlossen, ohne das Projekt im Ganzen von der Öffentlichkeit fern zu halten.

Ohne Markenidentifikation wird eine technologieorientierte Forschung mit Kooperationspartnern aus allen Bereichen der Fahrzeugindustrie ermöglicht.

Forschung